Holzspielzeug: der Klassiker genauer betrachtet

Holzspielzeug: der Klassiker genauer betrachtet

Vom Schaukelpferd über die Holzeisenbahn bis hin zum Puppenhaus: Holzspielzeug findet sich praktisch in jedem Kinderzimmer und das schon seit unzähligen Generationen. Die Gründe dafür sind klar: Holz ist robust und es kann in die unterschiedlichsten Formen gebracht werden, wodurch es vielfältig als Spielzeug eingesetzt werden kann.

Was es zu beachten gilt

Trotzdem ist Holzspielzeug nicht gleich Holzspielzeug. Es gibt heute praktisch unzählige Hersteller, die eine schier unendliche Menge an verschiedenen Spielzeugen anbieten. Aber nicht jedes Spielzeug ist auch immer gleich gut geeignet. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie beim Kauf von Holzspielzeug unbedingt beachten sollten:

Schadstofffreiheit

Holz an sich ist vollkommen ungefährlich. Schadstoffe finden sich deshalb auch nur sehr selten im Holz selbst, sondern vielmehr in den Dingen, die zusätzlich dabei sind. Hier springt die Farbe bzw. Lackierung natürlich sofort ins Auge. Riecht das Spielzeug streng, unangenehm oder chemisch? Dann sollten Sie das Spielzeug zurückschicken. Gute Holzfarbe ist geruchlos.

Wichtig ist zudem, dass die verwendeten Farben auf Wasser basieren und sowohl speichel- als auch schweißbeständig sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie immer nach Kennzeichen und Prüfsiegeln Ausschau halten. Diese geben Sicherheit.

Prüfsiegel

Ganz entscheidend beim Kauf von Holzspielzeug sollte immer die Frage sein, ob es mit einem Prüfsiegel ausgezeichnet wurde. Davon gibt es nämlich eine ganze Reihe, die über die Qualität verschiedener Eigenschaften des Spielzeugs Auskunft geben.

Als Mindeststandard sollte das Spielzeug das CE-Zeichen haben und ein Din-Norm erfüllen. Diese beiden Dinge allein sagen aber noch nichts darüber aus, ob ein Spielzeug auch gesundheitlich völlig unbedenklich ist.

Das tun weitere, unabhängige und damit objektive Prüfsiegel. Folgende sind wichtig und finden Sie eines oder mehrere dieser Siegel auf dem Spielzeug, sind Sie meist auf der sicheren Seite:

  • Das Siegel des Öko-Test-Magazins: Holzspielzeug, das vom Magazin Ökotest mit „Sehr gut“ bewertet wird, bietet ausreichend Sicherheit, weil es keine Schadstoffe über den erlaubten Grenzwerten enthält.
  • TÜV-Siegel: Auch dieses Siegel zeigt an, dass die Schadstoffgrenzwerte nicht überschritten wurden und dass das Spielzeug flüssigkeitsresistent ist.
  • Der Blaue Engel: dieses Siegel zeigt, dass das Spielzeug umweltschonend ohne Holz- oder Flammschutzmittel produziert wurde.
  • GS-Zeichen: ist nur auf einem Produkt zu finden, wenn es keine Sicherheitsmängel gibt.

Holzart

Nicht jede Holzart eignet sich gleich gut für Kinderspielzeug, deshalb sollten Sie auch darauf ein Auge haben. Als Faustregel gilt, dass Holz umso besser für Holzspielzeug geeignet ist, je härter es ist. Außerdem sollte es eine homogene Struktur haben und eine hohe Druckfestigkeit aufweisen. Hölzer, die besonders passend sind, sind Buche, Ahorn, Esche oder Linde.

Verarbeitung

Schauen Sie sich Holzspielzeug auch immer genau an, bevor Sie es Ihrem Kind zum Spielen geben. Wie ist die Verarbeitung? Ist die Oberfläche glatt und sind die Kanten abgerundet? Oder gibt es scharfe Kanten und stehen womöglich sogar Splitter ab? Letzteres deutet auf eine mangelhafte Verarbeitung hin. Außerdem sollten sich keine Kleinteile ablösen lassen, sonst besteht Erstickungsgefahr für Ihr Kind.

Altersempfehlung

Dieser Punkt sollte eigentlich klar sein, aber man muss ihn trotzdem immer erwähnen, weil viele Eltern darauf nicht achten. Prüfen Sie immer, ob die Altersempfehlung und das Alter Ihres Kindes übereinstimmen. Es hat einen Grund, warum es eine bestimmte Altersempfehlung gibt. Die Hersteller haben sich schließlich dabei etwas gedacht. Womöglich enthält ein Holzspielzeug für größere Kinder schon viele Kleinteile. Gerade diese Teile können für sehr kleine Kinder lebensgefährlich sein, weshalb sie diese nicht in die Finger bekommen sollten.

Dazu kommt, dass der pädagogische Nutzen nicht mehr gegeben ist, wenn das Kind viel zu klein für das entsprechende Spielzeug ist. Altersgerechtes Spielzeug fördert die Entwicklung des Kindes mehr als Spielzeug, mit dem es nichts anfangen kann.

Richtige Reinigung

Schauen wir uns jetzt, da wir die wichtigsten Punkte für den Kauf von Holzspielzeug behandelt haben, noch die richtige Reinigung an.

Holzspielzeug, egal ob unbehandelt, behandelt oder lackiert, reinigt man am besten mit einem sauberen Lappen und lauwarmem Wasser. Bei starker Verschmutzung können Sie noch eine Soda- oder Essiglösung verwenden, die stark verdünnt ist.

Da Holz ein natürliches, bearbeitbares Material ist, können Sie extrem starke Verschmutzungen natürlich auch abschleifen (wenn Sie das für nötig erachten). Diese Vorgangsweise empfiehlt sich natürlich nur bei unbehandeltem Holz.

Vergessen Sie nach der Reinigung nicht darauf, das Holz mit einem trockenen Tuch abzutrocknen und es danach noch wirklich an der Luft austrocknen zu lassen. Legen Sie es nämlich in nassem Zustand zurück in die Spielzeugkiste, kann sich Schimmel bilden.

Bitte waschen Sie Holzspielzeug niemals in der Waschmaschine oder dem Geschirrspüler, auch nicht, wenn das Spielzeug behandelt bzw. lackiert ist. So wird die Versiegelung zerstört und das Spielzeug viel schneller kaputt.