Dinomania - den urzeitlichen Riesenechsen auf der Spur

Dinomania - den urzeitlichen Riesenechsen auf der Spur

Vor circa 65 Millionen Jahren endete auf unserem Planeten die Ära der Dinosaurier. Die Faszination um das Leben der Urzeitechsen ist nach wie vor ungebrochen. Vor allem in den Kinderzimmern erfreuen sich T-Rex und Co. größter Beliebtheit. Damit ihr beim Fachsimpeln mit euren kleinen Dino-Fans nicht in Verlegenheit geratet, begeben wir uns diesmal auf Zeitreise in eine längst vergangene Welt. Außerdem präsentieren wir euch ein Who-is-Who der beliebtesten Exemplare.

Namenssuche
Es war der britische Naturforscher Sir Richard Owen, der den Dinosauriern ihren Namen gab. Er setzt sich aus den griechischen Wörtern deinos (schrecklich) und sauros (Echse) zusammen. Die “schrecklichen Echsen” gehören zur Gruppe der Sauropsiden - Reptilien wie auch Vögel, die an Land, in der Luft und im Wasser lebten. Wird ein neuer Dino entdeckt, benennt man ihn in der Regel nach seinem Entdecker bzw. seiner Entdeckerin (Megalosaurus bucklandi) oder nach dem Fundort (Argentinosaurus).

Einmal um die Welt bitte
Zur Zeit der Dinosaurier gab es zunächst noch keine Kontinente, sondern eine einzelne, zusammenhängende Landmasse (Pangäa). Erst mit der Zeit drifteten die Erdplatten auseinander - mit den darauf lebenden Sauriern an Bord. Darum lassen sich heute Dino-Knochen rund um den Erdball finden.

Alles hat ein Ende
Was den Untergang der urzeitlichen Echsen eingeleitet hat, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Wahrscheinlich war es der Einschlag eines gewaltigen Meteoriten, der einen rasanten Klimawandel auslöste. Vielleicht waren es auch mehrere Ausbrüche von Mega-Vulkanen in kurzer Folge, ein zu schnelles Absinken des Meeresspiegels oder eine Kombination aus allen drei Theorien.

Blick auf den Familienstammbaum
Die Wissenschaft vermutet, dass sich Vögel aus der Gruppe der Coelurosaurier entwickelt haben. Funde dieser zweibeinigen, schlank gebauten Fleischfresser lassen auf eine fadenartige Hautstruktur schließen. Diese könnte sich wiederum zu den späteren Federn weiterentwickelt haben. Darüber hinaus fand man mit dem Caudipteryx und dem Protarchaeopteryx zwei Exemplare, die tatsächlich ein volles Federkleid getragen haben.

Sagenhafte Entdeckungen
Auch wenn es die moderne Dinosaurierforschung erst seit dem 19. Jahrhundert gibt, wurden Fossilien der Urzeitbewohner offenbar bereits vor tausenden Jahren gefunden. Die Menschen der damaligen Zeit konnten sich die ungewöhnlichen Knochenüberreste nicht erklären, was wahrscheinlich zur Verbreitung von Sagen und Mythen über Drachen, Greifen und andere Fabelwesen beigetragen hat. Noch im Jahre 1677 glaubte man, den Oberschenkelknochen eines Riesen gefunden zu haben. Erst viel später konnte man das Fundstück aus Cornwell, Oxfordshire einem Megalosaurus zuordnen.

Lass die Muskeln spielen
Riesengroß, mit spitzen Hörnern, scharfen Zähnen und gefährlich schlechter Laune - vor allem Kinder fühlen sich von Dinosauriern angezogen. Da sie beim Spielen in die Rolle der mächtigen Tiere schlüpfen, können sie sich endlich auch einmal groß und stark fühlen, meint die Psychologie. Beim Kampf der Giganten darf man zudem unerforschte Konzepte wie Gefahr, Gewalt, Sieg und Niederlage in einem sicheren Rahmen erkunden.

Ein Superstar ist geboren
Die ersten lebensgroßen Dinosaurier-Skulpturen wurden der Öffentlichkeit 1851 in London präsentiert. Ein prägender Moment, der die Fantasie der Menschen für viele Generationen beflügeln sollte. Angefangen von Jules Vernes Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (1864) über den Abenteuerfilm „Die verlorene Welt“ (1925) bis hin zu Steven Spielbergs “Jurassic Park”, das 1993 einen wahren Dino-Boom auslöste, der bis heute anhält. Egal ob Malblock, Bastelset, Geschichtenbuch, Actionfigur, Videospiel oder Kinofilm - Dinosaurier sind in unserer Popkultur allgegenwärtig.

Wichtige Fleisch- und Pflanzenfresser im Überblick

T-Rex
Er ist einer der größten Fleischfresser, die jemals an Land gelebt haben. Der Tyrannosaurus Rex besaß einen großen Schädel, kräftige Beine und markant kleine Arme mit zwei Fingern. Sein Herrschaftsgebiet war das heutige Nordamerika. Dort stand er an der Spitze der Nahrungskette und machte Jagd auf pflanzenfressende Saurier.

  • Länge: 13 Meter
  • Höhe: 4 Meter
  • Gewicht: 8,8 Tonnen
  • Lebensraum: Nordamerika
  • Fun Fact: Der größte gefundene Zahn eines T-Rex ist mit Wurzel 30 cm lang

Velociraptor
Klein, schnell und überaus gefährlich! Der Velociraptor war für seine Größe erstaunlich leicht und beweglich. Als Fleischfresser griff er seine Opfer mit den sichelartigen Krallen an seinen Hinterfüßen an. Den Rest erledigte sein Kiefer mit 26 bis 28 messerscharfen Zähnen auf jeder Seite.

  • Länge: 1–2 Meter
  • Höhe: 50–100 Zentimeter
  • Gewicht: 15–20 Kilogramm
  • Lebensraum: Asien
  • Fun Fact: Die vielen Funde aus China und der Mongolei zeugen davon, dass der Velociraptor Federn hatte

Spinosaurus
Der Spinosaurus fällt durch seine imposanten Dornenfortsätze am Rücken auf. Das Rätsel um ihre Funktion bleibt ungelöst. Wahrscheinlich dienten sie zur Regulierung seiner Temperatur. Vielleicht benutze er sie aber auch bei der Balz, um dem Objekt der Begierde zu imponieren und Konkurrenten einzuschüchtern.

  • Länge: 16–18 Meter
  • Höhe: etwa 4,5 Meter
  • Gewicht: 7–9 Tonnen
  • Lebensraum: Nordamerika
  • Fun Fact: Vieles deutet darauf hin, dass der Spinosaurus nicht nur an Land jagte, sondern auch im Wasser auf Fischfang ging.

Patagotitan
Der Patagotitan wurde erst in den 2010er Jahren entdeckt und ließ die Dino-Forschung staunen. Der Saurier übertraf in seiner Größe alles bisher Dagewesene. Außerdem konnten innerhalb von 3 Jahren gleich 6 Stück der Giganten gefunden werden. Am Rücken hatte der pflanzenfressende Patagotitan kleine dornenartige Fortsätze. Sein Kopf war im Vergleich zum Rest des Körpers überraschend klein.

  • Länge: 37 Meter
  • Höhe: etwa 6 Meter
  • Gewicht: 70 Tonnen
  • Lebensraum: Südamerika
  • Fun Fact: Der Oberschenkelknochen eines Patagotitans ist unglaubliche 2,4 Meter groß

Stegosaurus
Mit seinen verschieden großen Knochenplatten am Rücken und dem Stachelschwanz sieht der Stegosaurus richtig gefährlich aus. Er war aber kein Jäger, sondern hatte es rein auf Pflanzen abgesehen, die er mit kleinen Zähnen zersägte. Seine gebückte Haltung lässt sich dadurch erklären, dass seine Vorderbeine kürzer waren als die Hinterbeine.

  • Länge: 9 Meter
  • Höhe: 4 Meter
  • Gewicht: 4,5 Tonnen
  • Lebensraum: Nordamerika, Portugal
  • Fun Fact: Das Gehirn des Stegosaurus wog im Schnitt nur 80 Gramm. Er war aber aller Wahrscheinlichkeit nach trotzdem intelligenter als andere Reptilien der heutigen Zeit.

Triceratops
Nackenschild und drei dicke Hörner - der Triceratops wusste sich zu wehren. Es gibt aber auch Theorien, dass der Schild weniger vor Angriffen schützen sollte, sondern zur Wärmeregulierung eingesetzt wurde. Die Lieblingsspeise des Pflanzenfressers mit der schnabelartigen Schnauze waren vermutlich Farne und andere Krautgewächse.

  • Länge: 9 Meter
  • Höhe: 3 Meter
  • Gewicht: 6–12 Tonnen
  • Lebensraum: Nordamerika
  • Fun Fact: Als das Ende der Dinosaurier kam, existierte der Triceratops “erst” seit ein bis drei Millionen Jahren. Er zählte also zu den jüngsten Dino-Arten, die damals ausstarben.